Die Geschichte des Schlossbades
Die Stadt Gyula hatte bereits vor der Türkenherrschaft ein Kaltwasserbad. Bereits 1518 gab es eine Urkunde, dass es vom Pfarrer in Ordnung gehalten werden muss. In der türkischen Zeit blühte die Badekultur natürlich auf, die türkische Reisende Evlia Cselebi erwähnte bereits 11 Bäder in Gyula. Bereits 1722 hat Franz Rosenfeld das türkische Bad in seinem Kupferstich dargestellt.
Nach der Vertreibung der Türken wurde 1887 das am längsten in Betrieb befindliche Dampfbad in Gyula von Alajos Popp gebaut, wo 12 Wannen und ein gemeinsames Becken, das von einem artesischen, gut erwarteten, nach Geschlechtern getrennten Badenden gespeist wurde. Bereits im 19. Jahrhundert wurden in der Stadt mehrere Freibäder betrieben. Ende des Jahrhunderts, aber die Bemühungen, ein Schwimmbad zu bauen, mussten einige Jahrzehnte auf den Erfolg warten.
Auf Initiative zweier Baumeister aus Gyula erhielt das Strandbad am 31. Juli 1930 eine Betriebsgenehmigung für den Kanalabschnitt neben dem heutigen Várfürdő, einem 60 x 12 Meter großen Strandabschnitt, der vom Élővíz-Kanal eingezäunt war mit Sperrwand. Damals war das Baden in anderen Stadtteilen ausdrücklich verboten. Die Wechselfälle der Weltkrise und des Krieges machten auch vor Partfürdő nicht halt, sodass in den 1940er Jahren die Idee eines Tiefbrunnens diskutiert wurde. So sehr, dass die Familie Almásy 1942 die Gyulai Fürdő és Üdülő Reszvénytársaság (Gyulai Fürdő és Üdülő Reszvénytársaság) gründete, um im Schlossgarten ein Kur- und Heilbad einzurichten, dem die gräfliche Familie sogar ein Darlehen gewährte um mit den Bohrarbeiten zu beginnen. Der 1943 begonnene Bau, der nach damaligen Dokumenten letztlich unprofessionell durchgeführt wurde, sowie andere Stürme der Geschichte (Verstaatlichung, Verlegung der Kreisstadt aus Gyula) stoppten immer wieder die Bohrung des Brunnens. Bis 1951 war das 33 1/3-Meter-Schwimm- und Sprungbecken, das neben „Onkel Abaházis Planschbecken“ gebaut wurde, mit dem 29-Grad-Wasser gefüllt, das aus diesem kaputten Brunnen tropfte.
Aber die Einwohner von Gyula, die hartnäckige Menschen waren, gaben ihre Pläne für das Heilbad nicht auf. 1957 beschloss der Stadtrat die Errichtung des Bades, und ein Jahr später begannen in einem feierlichen Rahmen die Tiefbohrungen in der Nähe von Lovarda. Das Thermalwasser in Gyula wurde zum ersten Mal am 17. September 1958 von der eifrigen und neugierigen Menge gesehen. Dieses basische Hydrogenkarbonat-Thermalmineralwasser bildet noch heute die Grundlage des Gyulaer Schlossbades, das am 1. Mai 1959 seine Pforten öffnete. Die Namensgebung verdanken wir den Studenten aus Gyula, die damals den Wettbewerb gewonnen haben. Das erste Thermalbad wurde in Betrieb genommen, indem das Becken des ehemaligen Partfürdő umgebaut wurde, das jetzt mit dem berühmten, gelblich-braunen Gyulaer Thermalwasser gefüllt ist.
Bereits die erste Badesaison machte deutlich, dass schnellstmöglich neue Becken und Umkleidekabinen benötigt werden. 1960 wurden ein weiterer Brunnen und ein flacheres Strandbecken geliefert, und so verwundert es nicht, dass das Bad bereits im zweiten Jahr 250.000 Besucher zählte. Bis zum Sommer 1961 wurden drei neue Kinderbecken und zwei Therapiebecken mit Bänken fertiggestellt. 1963 begannen sie mit der Umgestaltung der 1833 erbauten gräflichen Pferdestallungen, die den Beginn der zweiten Etappe der Kurentwicklung markierten.
Bis 1965 wurden die Lovarda und das Winterbad fertiggestellt, und im selben Jahr erklärte das damalige Gesundheitsministerium den abgegrenzten Teil des Inneren von Gyula zum Kurort. Dieses Jahr war ein sehr wichtiger Meilenstein im Leben des Várfürdő, da die Wannen und Becken, die zuvor nur als Reinheitsbad genutzt wurden, auch medizinischen Behandlungszwecken dienten. Bereits der 1967 aufgestellte Fünfjahresplan sah den Bau eines 50-Meter-Schwimmbeckens, eines Sprudelbeckens und eines Wellenbades vor. Die Pläne wurden nur dadurch bestärkt, dass 1968 das Thermalwasser des Brunnens I. zum Heilwasser und 1971 das Heilbad zum Heilbad erklärt wurde.
Die 1970er Jahre brachten das goldene Zeitalter von Várfürdő, 1970 zählte es 550.000 Besucher, und zu diesem Zeitpunkt begann der Schwimmsport in Gyula seinen wahren Siegeszug. 1972 wurde die Thermalquelle Nr. V in Betrieb genommen und das 50-Meter-Schwimmbad übergeben, und Gyula führte als erste Stadt des Landes einen obligatorischen Schwimmunterricht für alle Kinder ein.
1981 wurden das Rutschenbecken und die ikonische hölzerne Verschattungskonstruktion über dem I. Thermenbecken fertiggestellt und 1984 konnten die Gäste das Indoor-Spa, heute bekannt als Kuppelwellness, in Besitz nehmen. Als feierliche Veranstaltung erklärte das Ministerium für öffentliche Wohlfahrt 1985 das Gebiet um das Heilbad zum Kurort, der eindeutig auf dem Heilwasser basierte. In den 1980er Jahren fanden mehrere technische Modernisierungen statt, das Kurbad wurde um neue Gastronomie- und Gewerbeeinheiten erweitert, auch die Parkplanung und die Modernisierung der Verkehrswege waren im Gange.
Die politischen Stürme der 90er Jahre trafen auch Várfürdő, dieses Jahrzehnt brachte keine nennenswerte Entwicklung. 1999 wurde ein mehrstufiger Entwicklungsplan erstellt, dessen Umsetzung im neuen Jahrtausend ganz im Zeichen der Umsetzung stand. Im Rahmen des Projekts Széchenyi I. wurden Kurbecken saniert und die Heizungsanlage modernisiert. Im Jahr 2002 nahm das Medikament seinen Betrieb an seinem jetzigen Standort und weitgehend mit den heute noch im Einsatz befindlichen Geräten auf. Damals wurde das Kuppelhallenbad in ein Wellnessbad mit rotierendem Wasser umgestaltet und in diesem Jahr auch das Kinder-Wasserparadies für die Kleinen, das Rutschenbecken bekam eine Kamikaze und eine Riesenrutsche.
2004-05 wurde die Széchenyi II. Ziel des Projekts war der komplette Wiederaufbau der Lovarda und der Bau des Polypenbeckens. Das Schwimmbad wurde umgebaut und neue Kassen wurden an der Holzbrücke und der Steinbrücke gebaut. Das Ende des Jahrzehnts stand auch im Zeichen der Entwicklung, der Castello Saunapark eröffnete im Dezember 2009 mit Außensaunahäusern nach europäischem Standard, Innensaunen, einer Dampfkabine und Ruhezonen sowie einem Saunagarten.
Als größte Investition in der Geschichte des Schlossbades wurde zu Weihnachten 2013 das neue Familien-Erlebnisbad AquaPalota errichtet, das mit seinen besonderen familienfreundlichen Leistungen und umweltbewussten technischen Lösungen das Angebot des Bades komplettiert. In Verbindung mit dem AquaPalota wurden die Umkleidekabinen und das Zutrittskontrollsystem erneuert, und der Haupteingang evoziert eine neue naturnahe Harmonie.